Es klingt wie das Drehbuch eines Katastrophenfilms: Plötzlich geht das Licht aus, elektrische Geräte verstummen und die Heizung wird kalt. Man weiß erst was man hat, wenn es nicht mehr da ist. Dieser Spruch trifft auch auf die Stromversorgung zu.

Was lange nur Fiktion war, ist mittlerweile zur realen Bedrohung geworden: Ein Blackout, also die Unterbrechung der Stromversorgung, über Stunden, Tage oder sogar Wochen hinweg.

Zweifelsfrei liegen Notfallpläne in den Schubladen der zuständigen Behörden. Doch bis staatliche Hilfe eintrifft, muss jeder für sich selbst sorgen.

Gut, wer für den Fall der Fälle vorbereitet ist.

 

Blackout – Lebensnotwendiges Trinkwasser

Was viele nicht wissen: Damit sauberes Wasser aus dem Hahn fließt, braucht es Strom. Denn Pumpen werden elektrisch betrieben. Und auch die Entkeimung des Trinkwassers funktioniert nicht ohne Strom. Ein nur wenige Stunden andauernder Blackout stellt hier kein Problem dar. Ein länger anhaltender Stromausfall kann auch die Wasserversorgung betreffen.

Schon nach 24 Stunden ohne Zufuhr von Flüssigkeit beginnt unser Körper zu dehydrieren. Lebensgefährlich wird das Ganze bereits nach 72 Stunden.

In den meisten Haushalten ist ein geringer Vorrat an Trinkwasser in Form von abgefülltem Mineralwasser vorhanden.

Da sauberes, keimfreies Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch zur Lebensmittelzubereitung benötigt wird, sind diese Vorräte jedoch schnell aufgebraucht.

Um nur eine Person 5 Tage mit Trinkwasser zu versorgen, werden 10 Liter benötigt.

Die schlechte Nachricht: Bei einer vierköpfigen Familie kommt schnell einiges zusammen.

Die gute Nachricht: Trinkwasser lässt sich einfach und sehr lange lagern.

Zudem kann verkeimtes Wasser durch Kochen, den Einsatz von Filtern oder Aufbereitern in Tablettenform von Verunreinigungen befreit werden. Ein kleines Notfallset leistet hier gute Dienste.

Um für die nötige Körperhygiene kein Trinkwasser zu vergeuden, ist ein Vorrat an Feuchttüchern angeraten.

Einweggeschirr muss nicht gewaschen werden. Es ist jedoch alles andere als nachhaltig. Ob trotzdem ein Notfallset eingelagert wird, muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

Blackout – Überleben in Kälte und Dunkelheit

Jeder, der im Winter einen Ausfall der Heizung erlebt hat, weiß wie schnell Räume auskühlen.

Bleibt der Strom in der kalten Jahreszeit über Tage oder sogar Wochen weg, wird die Kälte schnell zum Problem.

Gut bedient sind Haushalte, die pro Person über einen dicken Schlafsack und außerdem über eine ausreichende Anzahl an wärmenden Decken verfügen.

Wer einen Kamin hat, sollte auch immer genügend Brennmaterial im Haus haben.

Bettflaschen, mit aufgekochtem Wasser gefüllt, halten kleine Kinder oder gebrechliche Senioren und Kranke warm. Im Fall von Trinkwasserknappheit kann der Inhalt immer wieder neu aufgekocht werden. Keimfreiheit ist hier nicht nötig.

Um sich nach Einbruch der Dunkelheit im Haus gefahrensicher zu bewegen, sind Taschenlampen unerlässlich. Zum Funktionieren benötigen diese allerdings einsatzfähige Batterien.

Weitere Leuchtmittel, die ohne Elektrizität funktionieren sind Kerzen, Petroleumlampen und Solarleuchten mit Akku.

 

Blackout – Ernährung ohne Herd und Kühlschrank

Fällt der Strom aus, werden Herd, Mikrowelle, Gefriertruhe und Kühlschrank gleichermaßen nutzlos.

Die Kühlgeräte halten die Kälte noch einige Zeit, danach verdirbt die gelagerte Ware.

Auf einem Campingkocher oder Grill lassen sich warme Mahlzeiten auch ohne Elektrizität zubereiten. Genügend Brennstoff und eine Feuerquelle, wie ein Streichholz oder Feuerzeug, vorausgesetzt.

Aber Achtung: Nicht nur ein Blackout kann lebensgefährlich werden, auch eine Kohlenmonoxidvergiftung und Brände kosten Menschenleben!

Wenn die vorhandenen Lebensmittel verdorben oder aufgebraucht sind, hilft ein Notvorrat weiter. Dieser besteht aus Nudeln und Reis. Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch sind in Konserven oder Dosen sehr lange haltbar.

Salz, Zucker sowie Mehl und Honig lassen sich gut lagern ebenso wie Essig, Öl, Tee, Kaffeepulver, H-Milch, Knäckebrot, getrocknetes Obst und Hülsenfrüchte.

Wichtig: Damit Mahlzeiten zubereitet werden können, ist nicht nur eine Kochgelegenheit, sondern auch das passende Kochgeschirr nötig.

Bei der Zusammenstellung des Notfallvorrats müssen außerdem Nahrungsmittelunverträglichkeiten beachtet werden.

 

Blackout – Informationen retten Leben

In der heutigen Zeit werden Nachrichten meist über den Computer, das Mobiltelefon oder den Fernseher empfangen. Doch im Falle eines Blackouts, also gerade dann wenn aktuelle Informationen überlebenswichtig sind, fallen diese Geräte aus.

Gut beraten ist, wer während eines Blackouts über ein Notstromaggregat und ein batteriebetriebenes Radio samt ausreichend Ersatzbatterien verfügt.

 

Blackout – wichtige Extra Tipps

Bei einem Blackout wird es nicht nur im eigenen Haus dunkel und kalt. Auch die öffentliche Infrastruktur ist betroffen.

Weder Ladenkassen noch Bankautomaten funktionieren. Auch die Zapfsäulen an Tankstellen sind lahmgelegt.

Gut bedient ist nun wer das Auto nicht bis auf den letzten Tropfen leergefahren und womöglich sogar die gesetzlich erlaubten Reserven deponiert hat.

Eine kleine Notfallkasse mit Bargeld hilft, wenn der Bankautomat streikt.

Lebensnotwendige Medikamente und Hygieneartikel sollten stets in ausreichender Menge im Haus sein.

Auch bei Nahrung für Babys und Kleinkinder ist ein Notfallvorrat sinnvoll.

Tierbesitzer dürfen die Nahrung für ihre Vierbeiner nicht vergessen.

Ein unangenehmer Gedanke: Ist die Wasserversorgung vom Blackout betroffen, dann funktioniert die Toilettenspülung nicht mehr. Eine Campingtoilette verschafft hier Abhilfe.

Erstreckt sich der Blackout über einen längeren Zeitraum, dann kann dies auch Auswirkungen auf die Müllabfuhr haben. Ausreichend Müllsäcke und starkes Klebeband verhindern unangenehme Gerüche und sorgen für ein Mindestmaß an Hygiene.

 

Author

  • Werner Sinz

    Werner Sinz, geboren in Heidelberg, ist ein engagierter Elektriker mit einer besonderen Vorliebe für Solartechnik. Schon in seiner Kindheit zeigte er großes Interesse an technischen Geräten, was ihn dazu bewog, eine Ausbildung zum Elektriker zu verfolgen.